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#1585 von Meikel
Do 4. Aug 2016, 17:52
Hallo CTX-700-Mitglieder,
 
meine CTX 700 N wird in zwei Wochen ein Jahr alt – also höchste Zeit sich hier im Forum vorzustellen. Ich bin Meikel, Baujahr 66, 1,96 m groß, 100 kg schwer und bisher mit der CTX noch nicht wirklich warm geworden.
Nach 25 zufriedenen Jahren mit meiner Honda NTV 650 Revere (und insgesamt 54.000 km) habe ich den Schritt gewagt, und mir ein Elektromotorrad des Herstellers Zero Motorcycles aus Kalifornien gekauft (Modell Zero S). Highlights dieser Maschine sind der enorme Anzug, das spielerische Handling, der wartungsarme Zahnriemen, die geringen Unterhaltungskosten und die nahezu geräuschlose Fortbewegung. Zero Motorcycles gibt als Lebensdauer für den Akku 360.000 km und Betriebskosten von unter einem Euro pro 100 km an. Bei mir haben sich diese Versprechungen nicht ganz erfüllt. Nach gut 2 Jahren und 7200 km war der Akku hin. Statt der versprochenen 3.000 Ladezyklen war meiner nach 70 Ladezyklen defekt. Da die Garantie gerade abgelaufen war und Zero für einen neuen Akku 8.000 Euro verlangt (wobei die Herstellungskosten bei unter 1.000 Euro liegen), war eine Instandsetzung nicht mehr wirtschaftlich. Statt auf 1 Euro pro 100 km bin ich so auf 1 Euro pro 1 km gekommen!
Nach der Zero habe ich dann wieder nach einem Motorrad mit Verbrennungsmotor gesucht, das rund 50 PS leistet, dessen Motor zwischen 400 und 750 ccm groß ist, das einen wartungsarmen Kardan- oder Zahnriemenantrieb hat, das nicht mehr als 220 kg wiegt und das für meine Größe eine noch akzeptable Sitzhaltung ermöglicht. Vor allem der viel zu enge Kniewinkel, den ich bei der NTV ertragen musste, sollte nicht mehr sein.
Kurzum: Ein solches Motorrad gibt es nicht. Und da ich Roller nicht sonderlich mag, wartete ich erst einmal ab. Durch Zufall sah ich bei meinem Suzuki-Händler vor Ort eine kleine Van Van 125. Das Ding sah witzig aus und aus Spaß habe ich mich mal drauf gesetzt. Und siehe da, auf dem Teil konnte ich bequem sitzen. Und da ich sonst kein Motorrad gefunden habe, was meinen Anforderungen entsprach, habe ich mir erst einmal die Van Van geholt. Die Leistung ist mit 12 PS allerdings sehr bescheiden. Tempo 100 erreiche ich nicht. Bei gut 90 km/h ist Schluss. Auch von der Verarbeitung her ist bei der Van Van noch Platz nach oben. Anfangs dachte ich noch, ist halt keine Honda. Also ging die Suche nach einem „richtigen Motorrad“ weiter.
Nachdem ich weder bei Yamaha, Kawasaki, Suzuki, BMW noch KTM in Kassel fündig geworden bin, suchte ich Honda in Melsungen auf (denn eine Stadt wie Kassel hat leider keinen Honda-Händler für Motorräder!!!). Ich musste feststellen, dass die Qualität bei Honda gegenüber der NTV deutlich abgenommen hat. Bei der NC 700 S und X ist die Oberflächenbearbeitung des Rahmens noch ausbaufähig. Auch bei den Schweißnähten wirken die alten Hondas wertiger. Von der Verarbeitung waren die Bikes nicht besser als meine Van Van. Aber egal, Hauptsache die Teile sind zuverlässig.
Eigentlich kam bei meinen Kriterien nur die CTX 700 in Frage. Trotzdem habe ich den Eindruck, Honda unternimmt alles, um seine Kunden abzuschrecken. Bei den Farben (schwarz matt oder weiß) hat man die Wahl zwischen Not und Elend. Bei der Revere gab es noch zahlreiche Metallic-Lackierungen. Einen Hauptständer gibt es nicht einmal optional (gab es bei der Revere serienmäßig), Und wenn man einen Mittelständer nachrüstet, dann fehlt der Griff zum Hochbocken. Und Haltegriffe für den Sozius sucht man auch vergebens. Alles noch serienmäßig bei der Revere. Ich frage mich, was soll das???
Meine Wunsch-CTX sähe so aus: manuelles 6-Gang-Schaltgetriebe, Kardan- oder Zahnriemenantrieb, Mittelständer, Griffe, ansprechende Metallic-Lackierung (z. B. das Rot oder Blau vom US-Modell) und ein ansprechenderes Cockpit (analoger Tacho und
Drehzahlmesser). Da es so etwas zurzeit nicht gibt, bleibt die CTX eine Übergangslösung.
Für den alltäglichen Betrieb (und auch die Fahrt zur Arbeit) nehme ich mein Moped, weil ich meist zu faul bin, die schwere CTX aus der Garage zu hieven. Und so habe ich nach fast einem Jahr 381 km mit der CTX geschafft. In zwei Wochen geht es nach Melsungen zur 1.000 km Inspektion. Die Jahresfrist muss ich einhalten, sonst verliere ich ja die Werksgarantie. Mal sehen, was mich dort erwartet.
 
Es grüßt aus Kassel
Meikel

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#1586 von Garf
Do 4. Aug 2016, 19:56
Hallo Meikel,
interessanter Weg bis zur CTX und auch die Bewertung der CTX, ich hätte es nicht besser beschreiben können. Mir ging es bei der Farbauswahl genauso wie dir und da weiß für mich überhaupt nicht in Frage kommt bin ich auch bei der schwarzen Ausführung gelandet. Und dabei wollte ich mir doch wieder ein rotes oder blaues Moped kaufen. Auch das Thema mit Hauptständer und den fehlender Haltegriffe ist ziemlich nervig. Was Honda sich dabei denkt ist mir absolut ein Rätsel, zumal einige Dinge ja auf dem amerikanischen Markt durchaus angeboten werden. Als Hauptständer kann man sich das Teil von der NC700S, oder im Zubehör z.B. bei Hepco bestellen.
Bis auf die dämliche Antriebskette hat mich die CTX technisch durchaus überzeugt. Die Verarbeitung ist zum Teil sehr mangelhaft. Fürchterlich viel billiger Kunststoff mit Kunststoffverbindungen, die leich kaputt gehen können. Metallteile die schlecht lackiert wurden und bereits deutlich sichtbare Rostpickel zeigen. Der Hocker ist auch nicht unbedingt langstreckentauglich. Den werde ich im Herbst umpolstern lassen.

Besonders interessant fand ich in deinem Post den Absatz über die Zero. Du wirst es nicht glauben, aber so ein Teil wollte ich mir auch anfänglich mal kaufen. Habe es aber dann gelassen, nachdem ich mich mit der Akkutechnologie etwas befasst hatte. Die angegeben Reichweite war für mich ebenfalls nicht überzeugend. Die Wirtschaftlichkeitsberechnung im Vergleich zu einer Verbrennungsmaschine brachte dann das völlig Aus.
Die ganze E-Mobilität ist eine riesige Mogelpackung und absolut alltagsuntauglich.

Gruß
Garf
#1587 von Blackbird
Do 4. Aug 2016, 20:39
@ Meikel

Hallo Meikel,
was du schreibst ist im Bezug auf Elektromobilität wirklich sehr interessant. Für das Auto hatte ich mir zu diesem Thema schon mal Gedanken gemacht. Als Pendlerfahrzeug für schlechtes Wetter und Winter erschien mir das nicht mal unlogisch. Aber ich denke bezüglich der Akkus sollte man wirklich noch eine Generation abwarten.
380 km CTX sind wirklich nicht viel. Ich nähere mich derzeit den 20000km und lerne das Motorrad nicht nur an sich, sondern auch im direkten Vergleich mit anderen zunehmend mehr zu schätzen. Insbesondere das DCT ist, wenn man die Möglichkeiten erst mal ausgelotet hat eine feine Sache. Vor allem da, wo das Fahren Spaß macht. Kurven, bergauf, bergab und bei zügigen Gruppenfahrten können Maschine und Getriebe wirklich punkten. Sie wirkt da sehr mühelos und agil. Vielleicht nimmst du mal eine große Runde mit Freunden unter die Räder und spielst mit ihr.

Gruß Blackbird
#1588 von Meikel
Do 4. Aug 2016, 23:45
Hallo Garf, hallo Blackbird,
 
Danke für die netten Antworten. Ja, der Weg zur CTX war etwas holprig und führte über so einige Probefahren. Ich hatte ganz vergessen den Harley Händler in Baunatal (bei Kassel) zu erwähnen. Und die Street 750 ist vom Motor her wirklich überzeugend. Das Teil zieht mit ihren 57 PS wirklich gut. Der Preis ist mit 6.995 Euro top und es gibt sie neben schwarz matt und schwarz glänzend auch rot-metallic. Nur leider ist die Sitzposition gar nichts für mich. Der Händler meinte zwar, er könne für 500 Euro die Fußrasten nach vorne verlegen, aber ob das dann eine gute Sitzposition bringt, das weiß man vorher nicht. Die Sportster 883 Roadster  hätte ich dann fast bestellt. Die Sitzposition ist gut, die Fahrleistungen gehen (nicht so spritzig wie die wassergekühlte Street 750), aber der elektronische Firlefanz, Alarmanlage, die dauern losgeht, Transponder, ohne den gar nichts mehr geht, dann keinen Drehzahlmesser, keine Ganganzeige und die Hydrostößel, die gerne Probleme bereiten. Dazu ein mäßiger Service, gesalzene Preise und der elitäre Nimbus, etwas besseres zu sein. Das hat mich dann doch dazu bewogen, Abstand zu nehmen. Dann habe ich noch zwei Moto Guzzi Probe gefahren, aber die Sitzposition war nicht überzeugend.
Und Garf, ich werde demnächst einen Mittelständer und Griff nachrüsten. Da ich ohnehin in zwei Wochen zum Freundlichen muss, werde ich ihn gleich daraufhin ansprechen. Falls ich die CTX zukünftig etwas mehr nutzen werde, komme ich um die Kettenpflege ja nicht herum. Das muss ich bei meinem Moped ja auch, nur mit Mittelständer und deutlich besserer Zugänglichkeit ist das ganz okay. Ich habe auch schon mit dem Gedanken gespielt, sobald die Kette und das Ritzel hinüber sind, auf Zahnriemen umrüsten zu lassen. Die Kosten liegen bei etwa 1300-1400 Euro. Wenn es soweit ist, werde ich mal recherchieren, wer den Umbau bei der CTX vornimmt.
 
Was mich bei meiner Zero so dermaßen geschockt hat, war die Unfähigkeit meines Händlers, der nicht in der Lage war, den Fehlerspeicher auszulesen. Dafür musste er einen Experten kommen lassen. So hat das Auslesen mal so eben 200 Euros gekostet. Dann die Haltung von Zero. Reklamationsantrag wegen Fabrikationsfehler – abgelehnt, Kulanzantrag – abgelehnt. Austausch der zwei defekten Module (von 32) – technisch nicht möglich. Immerhin war Zero bereit, meine defekte Maschine für 5.000 Euro zurückzukaufen, wenn ich mir eine neue Zero SR für 17.000 Euro anschaffen würde. Na, vielen Dank. Mit so einer Haltung hat man mich für die nächsten 10 Jahre vergrault. Ich stimme Dir zu, Garf, viele Elektrofahrzeuge haben noch keine Serienreife erreicht. Vom Kauf ist vorerst noch abzuraten.
 
Blackbird, gerade für den Winter ist die Elektromobilität nicht geeignet. Bei der Reichweite verlierst du rund 40 bis 50%. Machen wir mal eine kleine Rechnung: Das E-Auto hat einen Normverbrauch von 13-14 kWh/100km. Real macht das 17-18 kWh/100km (bei mäßiger Fahrweise). Jetzt kommen noch die Ladeverluste hinzu, macht auf dem Zähler rund 20 kWh/100km. Bei der Kwh für 25 Cent macht das 5 Euro für 100 km. Im Sommer haut die Rechnung hin. Im Winter liegen die Kosten aber dann bei 7,50 Euro. Hier wäre der Diesel schon günstiger. Die Kosten haben nur einen Schönheitsfehler: Die Kosten für den Akku müssen mit einbezogen werden. Kostet der Akku 10.000 Euro und hält 100.000 km so macht das 10 Cent pro km. Damit kommen (ob Sommer oder Winter) weitere 10 Euro pro 100 km hinzu. Damit sieht die Rechnung wie folgt aus: Sommer – ca. 15 Euro pro 100 km und Winter ca. 17,50 Euro pro 100 km. Und jetzt fährst Du mit jedem Verbrenner wirtschaftlicher. Das Argument, dass Du beim E-Fahrzeug Wartungskosten sparst, ist nur zum Teil richtig. Denn wenn mal etwas kaputt geht, dann wird es so richtig teuer. Das Steuergerät eines E-Fahrzeugs liegt bei rund 4.000-5.000 Euro (statt 600-800). Dann verrecken noch Controller, das Batteriemanagement, die Wechselrichter usw. usw. Die ganze Elektronik ist übertrieben teuer. Irgendwie müssen die Hersteller halt ihre Entwicklungskosten reinholen. Aber günstig fährt man mit E-Fahrzeugen garantiert nicht.
Also Blackbird, ich werde mal versuchen, im nächsten Jahr mehr zu schaffen als die 381 km. Die Fahrt zum Freundlichen sind ja schon über 50 km!!! Aber ich nehme an, Du hast Deine CTX schon etwas länger - oder? Ich stimme Dir auch zu, dass das DCT ganz angenehm ist. Ich fahre allerdings ausschließlich im manuellen Modus. Ich möchte schon selbst entscheiden, wann ich schalte. Ich muss aber sagen, ein 6-Gang-Schaltgetriebe und 10 kg weniger Gewicht wären mir persönlich lieber. Schade, dass wir in Deutschland nicht die Wahl haben. Ich sehe die CTX 700 als die UNVOLLENDETE. Es fehlt gar nicht mehr viel und es hätte ein Traumbike werden können. Leider gibt es zurzeit keine Alternative für mich. Deshalb wird sie noch ein weiteres Jahr in der Garage bleiben. Und vielleicht ergibt sich ja mal die Gelegenheit, auf große Tour zu gehen.
 
Gruß
Meikel
#1593 von Blackbird
Fr 5. Aug 2016, 19:44
Hallo Meikel,
wenn ich deine Kriterien für ein geeignetes Motorrad lese, frage ich mich, ob du nicht mit der 750 er Shadow besser bedient bist. Sie liegt in der gleichen Leistungsklasse wie die CTX, hat ein 5 Gang Getriebe und einen Kardan. Allerdings ist sie etwas schwerer. Das wäre aber sicherlich der kleinere Kompromiss.
Trotzdem bin ich der Meinung fahr erst mal ein paar Kilometer CTX ,der Spass kommt dann ganz von selbst.

Gruß Blackbird
#1594 von Garf
Fr 5. Aug 2016, 20:26
Blackbird hat geschrieben:Trotzdem bin ich der Meinung fahr erst mal ein paar Kilometer CTX ,der Spass kommt dann ganz von selbst.
Dem ist wirklich nichts hinzuzufügen. Die CTX bringt Megafahrspaß, ich freue mich auf jede Fahrt damit. Das DCT Getriebe ist einfach der Hammer. So ca. 15 PS mehr und das Teil dürfte bei mir einziehen. ;)
Ich habe vor einem Monat meine alte Trude (Suzuki Intruder 1400) wieder flott gemacht und durch den TÜV gebracht. Der erste Anlauf im November 2015 war leider, wegen nicht richtig trennender Kupplung, in die Hose gegangen. Der anstehende Hockerumbau zwang mich dazu die Trude wieder flott zu bekommen. Jetzt kann die Sitzbank von der CTX zur Neupolsterung zum Händler gehen. Vorher muss ich aber noch die fällige Inspektion (22.000 km) durchführen lassen. Die Klötze sind Vorne auch schon an der Verschleißgrenze angelangt.

@Meikel
Bin ich froh, dass ich mir kein E-Motorrad gekauft habe. Irgendwo habe ich auch gelesen, dass je nach Akkutyp dieser bei sehr tiefen Temperaturen nicht so ohne weiteres geladen werden kann. Da muss der Akku vorher auf Normaltemperatur gebracht werden, da ansonsten die Gefahr besteht, dass der Akku explodieren könnte. Die Ökobilanz ist, wenn man es objektiv betrachtet, ebenfalls eine Totalkatastrophe. Nur Atomstrom und Ökostrom bringen eine signifikante CO2 Reduzierung. Am sinnvollsten wäre hier aber die Eigenstromerzeugung, aber so eine Anlage kostet dann auch mal schnell mehr als 10.000€. Die lfd. Betriebs- und Instandsetzungskosten wollen wir besser nicht näher betrachten.
Stand heute gibt es keine Alternative zu den Verbrennungsmotoren. Und dies wird sicher noch lange so bleiben, selbst wenn unsere Regierung E-Fahrzeuge verschenken würde. (giggle)

Ach ja, auch ich schalte die CTX ausschließlich manuel, bringt für mich den meisten Fahrspaß. (clap)

Gruß Garf
#1595 von Meikel
Fr 5. Aug 2016, 21:50
@Blackbird
Ich bin wahrscheinlich ein zu schwerer Fall für die hiesigen Motorradbauer. Der Motor der Shadow ist Sahne, die Optik ist auch okay. Was mich vom Kauf abgehalten hat, ist vor allem die Sitzhaltung. Irgendwie liege ich da mehr als ich sitze. Das empfand ich als nicht so toll. Bei der CTX habe ich eine halbwegs aufrechte Sitzposition. Dann haben mir die Chromspeichen nicht zugesagt. Sieht zwar schmuck aus, aber der Pflegeaufwand ist mir zu groß. Dann hat mich auch das Gewicht mit über 260 kg abgeschreckt. Mir ist die CTX ja schon zu schwer. Die Farbauswahl mit schwarz oder silber ist auch nicht gerade üppig.
Ich denke, ich werde die CTX im zweiten Jahr etwas mehr nutzen. Vielleicht springt der Funke ja dann irgendwann über.

@Garf
Wie ich mein Moped zur CTX habe, hast Du zu Deiner CTX eine 1400 Trude. Und womit fährst Du die meisten km? Sicherlich auch mit der kleineren von beiden. Da sind wir uns ja gar nicht so unähnlich.
Das mit der Temperatur ist nicht das Problem. Wenn Du fährst, dann wird der Akku eh warm. Und wenn Du gleich in die Garage fährst, dann lädt der Akku auch problemlos. Ab –10°C lädt er jedoch nicht mehr. Ab –30°C kann der Akku zerstört werden. Ab etwa +10°C nimmt die Akkuleistung ab. Bei 0°C sinkt die Reichweite um rund 20%. Bei tieferen Temperaturen bin ich allerdings noch nie gefahren. Muss ja auch nicht sein. Dafür stehen drei Autos vor der Tür. In der Garage dürfte die Temperatur aber nicht unter 0°C sinken. Somit besteht beim Laden lein Problem.
Der Umweltvorteil liegt sicher nicht in der Einsparung von CO2. Beim E-Antrieb entstehen keine Schadstoffe im unmittelbaren Lebensraum der Menschen. Schadstoffe entstehen nur beim Kraftwerk ausßerhalb der Wohngebiete. Das ist der Vorteil. Besonders problematisch bei den Schadstoffen sind die Stickoxide und der Feinstaub. Und je mehr neue Benzin-Direkteinspritzer zugelassen werden, umso schlimmer wird das ganze. Stickoxide (Nox) führen zu COPD (die Lungenbläschen lösen sich auf = Erstickungstod) und der Feinstaub führt zu Lungenkrebs. CO2 ist eigentlich kein Problem für uns Menschen. Wir bekommen nur etwas höhere Temperaturen und ein verstärktes Pflanzenwachstum. Einige Beispiele sind ganz amüsant. So entsprechen 100.000 gefahren km mit einem SUV in etwa dem CO2-Ausstoß wie 10 Jahre lang einen Hund zu halten. Netter Vergleich, oder?
Beim Schalten sind wir wieder einer Meinung. Nichts geht über das manuelle Schalten.

Gruß
Meikel
#1597 von Garf
Sa 6. Aug 2016, 20:56
Meikel hat geschrieben:Und womit fährst Du die meisten km? Sicherlich auch mit der kleineren von beiden. Da sind wir uns ja gar nicht so unähnlich.Meikel

Natürlich mit der CTX. Die ist rund 70 kg leichter als die Trude.

Dass mit den Akkus hatte ich mir doch richtig angelesen. Gut Garagenfläche habe ich genug, aber trotzdem ist es doch ein schlechter Witz. Ich kenne genug Leute, die trotz vorh. Garage auch bei Minustemperaturen ihr Auto vor der Türe stehen haben. Dann mal eben morgens vor der Abfahrt den Akku aufladen, weil man es am Abend vergessen hat, würde ja entfallen. Statt dessen muss man warme Wickel für die Akkus machen?! (n)
Und von der Verlagerung der Schadstoffe in den nichtstättischen Bereich halte ich gar nichts. Ich bleibe dabei, eine riesige Mogelpackung unserer Regierung, mehr auch nicht. Und wer zahlt am Ende die Zeche? Der Verbraucher, wie man an deinen gemachten Erfahrungen sehen kann.
Auf Schadensersatz solltest Du den Hersteller verklagen. Ist doch bei den Amerikanern so üblich, oder nicht?

Gruß
Garf
#1598 von Meikel
Sa 6. Aug 2016, 23:59
Hallo Garf,

einige Hersteller nutzen Heizelemente am Akku, um ein Absinken unter 0°C zu verhindern. Dadurch geht natürlich Akkuleistung verloren. Wenn man das Fahrzeug aber täglich nutzt, ergibt sich ein positiver Effekt, weil der Akku nicht so stark abbaut infolge der Minusgrade.
Nun ja, und wer eine Garage hat und sein Fahrzeug bei Frost draußen stehen lässt, ist schon ein bisschen selber schuld. Es ist auch nicht ratsam, das Fahrzeug mal eben morgens vor dem Losfahren laden zu wollen. Da die Ladezeiten an der normalen Steckdose meist über 10 Stunden betragen ist es sinnvoll, den Akku bei Ankunft mit dem Stromnetz zu verbinden. Solange er angeschlossen bleibt, kühlt er aufgrund der Erhaltungsladung auch nicht so stark ab.
Das mit der Klage war auch durchaus eine Option für mich. Nur gestaltet es sich in Deutschland nicht so einfach. Es gibt nur eine Zentrale in Amsterdam. Damit geht es hier um internationale Prozesse. Und da ich als Privatmensch in Vorkasse treten muss, ist es wenig sinnvoll. Der Restwert meiner Zero lag bei etwa 6.000 Euro. Für diesen Betrag wäre eine internationale Klage unverhältnismäßig. Und genau das weiß Zero auch, weshalb sie so reagieren. Mit dieser Haltung verlieren sie natürlich Kunden, weshalb es fraglich ist, ob die Null-Service-Einstellung auf Dauer zum Erfolg führen wird.
Ich muss aber feststelle, dass in Dir eine ganze Menge Wut bezüglich der E-Mobilität steckt. Woher kommt denn das? Geht es da wirklich um die 600 Mio Euro staatliche Förderung (2000 Euro für 300.000 E-Fahrzeuge)? Das belastet uns Steuerzahler mit je 12 Euro. Kein wirkliches Drama, oder? Hinzu kommt, dass das Förderprogramm nur sehr schleppend angenommen wird. Nach über einem Monat gingen gerade einmal 1791 Anträge beim Bafa ein (siehe http://www.autobild.de/artikel/kaufprae ... 35657.html). Berücksichtigt man, dass die Hälfte in der ersten Woche gestellt wurden, sieht man die Tendenz der Nachfrage. Ich glaube kaum, dass die 300.000 Fahrzeuge erreicht werden. Vielleicht werden es 30.000. Dann betrüge unsere Belastung 1,20 Euro. Durchaus zu verschmerzen ... Ich gebe Dir aber insoweit recht, dass die Förderung nicht sinnvoll ist.

Gruß
Meikel
#1610 von Garf
So 7. Aug 2016, 21:14
Meikel hat geschrieben:Ich muss aber feststelle, dass in Dir eine ganze Menge Wut bezüglich der E-Mobilität steckt. Woher kommt denn das?
Da liegt aber ein großes Mißverständnis vor. Ich habe nur eine klare Meinung zur E-Mobilität und die Augenwischerei der jetzigen Regierung zu diesem Thema finde ich persönlich unerträglich. Nicht mehr und nicht weniger. Genauso habe ich eine klare Meinung zum Betrieb von Atomkraftwerken. Wie sagte unsere oberste Vortunerin noch vor der Katastrophe in Fukushima, "unsere Atomkraftwerke sind sicher". Auch für den momentane Unfung mit den Photvoltaikanlagen habe ich nur ein müdes Lächeln übrig. Jeder stellt sich nun eine Batterieanlage in den Keller und geht dies nicht, dann werden die Batterien in einem Außenschrank untergebracht. Da kann man sehr gespannt sein welche Lebensdauer die Batterien erreichen werden. (giggle)

Heizelemente für Batterien finde ich immer besonders interessant, so etwas konnte man schon vor Jahren für die Auto-Starterbatterie kaufen. Blöd nur, dass genau dieses Bauteil die erf. Energie der Batterie entnimmt.

Es gibt allerdings auch sinnvolle Anwendungen wie innerstädtischer Taxi- und Zustellbetrieb. Mein liebstes Beispiel ist immer der dunkle Wintertag und es kommt zu einem Stau. Die Heizung und das Licht müssen weiterlaufen. Der Stau löst sich nach Stunden auf und das E-Auto kommt gerade noch bis zum Standstreifen.

Aber lassen wir dass, für mich ist ein E-Fahrzeug absolut kein Thema mehr.

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